Nauen: Straßenfest und Geschichtswerkstatt
Mit einer gut besuchten Kundgebung in Form eines Straßenfestes ist es am 20. April in Nauen gelungen, eine Mahnwache der NPD aus der Innenstadt zu verbannen. Zugleich wurde mit einer Geschichtswerkstatt über die Bombardierung Nauens während des Zweiten Weltkrieges der Neonazi-Propaganda inhaltlich widersprochen.
Wie auch in den Jahren zuvor hatte die NPD eine Mahnwache angemeldet, um der „Opfer der Bombardierung am 20.04.1945“ zu gedenken. Die etwa 40 anwesenden Rechtsextremen konnten sich in diesem Jahr aber nur weitab der Innenstadt versammeln. Und auch hier wurden sie immer wieder durch Zwischenrufe von Gegendemonstrantinnen und -demonstranten gestört.
Um den NPD-Anhängerinnen und -Anhängern nicht die Deutungshoheit über die Geschichte zu überlassen, war in diesem Jahr eine Geschichtswerkstatt im Rathaussaal organisiert worden. Unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters Detlef Fleischmann berichteten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über ihr Erleben der letzten Kriegstage im Havelland und der Bombardierung Nauens. Jugendliche präsentierten zwei von ihnen erarbeitete Ausstellungen über das jüdische Leben in Nauen sowie zum Thema Menschenrechte. So voll sei der Rathaussaal noch nie gewesen, freuten sich die über 30 Organisatorinnen und Organisatoren anschließend. Schulen, Vereine, Parteien und Jugendeinrichtungen hatten sich an der Veranstaltung beteiligt.
Im Anschluss begann das Fest „Für ein buntes Nauen“ in der Innenstadt mit Bühnenprogramm, „interkulturellem Suppenfest“ und vielfältigen Angeboten, die von bis zu 800 Menschen besucht wurden. Die hohe Beteiligung zeigte, dass die Mischung aus Fest, politischer Kundgebung und historischer Bildung zusammen eine gelungene Veranstaltung ergab.
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